Der heutige Pfälzerwald mit etwa 35% Rotbuche, 34% Waldkiefer, 9% Traubeneiche, 9% Rotfichte, 6% Douglasie, 3% Europäische Lärche, 1% Edelkastanie und 1% Weißtanne ist letztendlich das Ergebnis einer geregelten Fortwirtschaft. Neben den standörtlichen Gegebenheiten (Gestein, Klima, Boden, Wasserhaushalt) sind es zunehmend wirtschaftliche Überlegungen (Ertrag, Nachfrage), die die Interessen der Forstwirtschaft bestimmen.
Nicht zuletzt auch wegen der veränderten ökologischen Einstellungen hat sich der Kiefernanteil in den letzten 25 Jahren von 49% auf 34% verringert. Die von der Forstverwaltung eingerichtete Standortkartierung, bei der alle für das Waldwachstum wichtigen Umweltbedingungen erfasst werden, stellt die heutige Grundlage für eine umweltbewusste und nachhaltige Waldwirtschaft dar. Denn nur ein detailliertes Wissen über den forstlichen Standort ermöglicht eine sinnvolle Baumartenauswahl und Waldpflege.
1959 erfolgte die Gründung des Naturparks Pfälzerwald e.V. 1993 wurde das Gebiet wegen seines besonderen Vorbild- und Modellcharakters als Biosphärenreservat von der UNESCO anerkannt. Seit 1998 ist er der deutsche Teil des grenzüberschreitenden deutsch-französischen Biosphärenreservats Pfälzerwald-Nordvogesen.
Ein solches Biosphärenreservat wird in drei Zonen mit unterschiedlichen Schutzzwecken unterteilt: Kern-, Pflege- und Entwicklungszonen. Die Strecke Wandern im “herrschaftlichen” Wald befindet sich in ihrer Gänze im Bereich einer von 10 Pflegezonen im Pfälzerwald. Hier steht die Erhaltung der Kulturlandschaft mit Umweltbeobachtung und Umweltbildung im Vordergrund.
Überblick der häufigsten Baumarten im Pfälzerwald:
Rotbuche Fagus sylvatica
- Anteil in %: 35
- Max. Alter: 500 Jahre
- Max. Höhe: 45 m
- Standortansprüche: frischer Boden, kalkliebend, mittlerer Nährstoffbedarf
- Waldbauliche Eigenschaften: schattenertragend, Herzwurzler, gute Streu, viele Waldgesellschaften
- Gefahren oder Nachteile: frostempfindlich, Maus, Sonnenbrand, Wollschildlaus, Schleimfuß, Rotkern (Alter), Wildverbiss, Schälen
- Holzeigenschaften: rötlicher Farbton, zäh, wenig elastisch
- Holzverwendung: Furnier, Formholz, Parkett, Paletten, Spielzeug, Möbel, Zellstoff, Brennholz, Holzkohle
Waldkiefer (Pinus sylvestris)
- Anteil in %: 34
- Max. Alter: 600 Jahre
- Max. Höhe: 45 m
- Standortansprüche: anspruchslos, bevorzugt mäßig trockene basenarme Böden
- Waldbauliche Eigenschaften: Pfahlwurzler, Lichtbaumart, frosthart, eher geringe Masseleistung
- Gefahren oder Nachteile: schneedruckgefährdet, Hallimasch, Schüttepilz (Luftfeuchte), Waldbrand, Schmetterlingsraupen, Mistel
- Holzeigenschaften: mittelschwer, mäßig hart, rötlicher Kern, elastisch
- Holzverwendung: Bauholz, Möbel, Innenausbau, Masten, Paletten, Verpackungen, Palisaden, Rammpfähle
Traubeneiche (Quercus petraea)
- Anteil in %: 9
- Max. Alter: 800 Jahre
- Max. Höhe: 40 m
- Standortansprüche: anspruchslos, bevorzugt mäßig trockene basenarme,
mäßig frisch bzw. mäßig nährstoffversorgte sandig-lehmige Standorte - Waldbauliche Eigenschaften: Lichtbaumart, Pfahlwurzler, standfest, Stockausschlag, hohe Wertleistung, Wasserreiser
- Gefahren oder Nachteile: Mehltau, spätfrostgefährdet, Verbiss, neuartige Waldschäden, Eichenwickler, Frostspanner
- Holzeigenschaften: hart, robust, schwer, dauerhaft, honiggelb – hellbraun
- Holzverwendung: Furnier, Bau- und Konstruktionsholz, Fassholz, Bahnschwellen, Parkett, Spielgeräte, Särge, Brennholz
Rotfichte (Picea abies)
- Anteil in %: 9
- Max. Alter: 600 Jahre
- Max. Höhe: 60 m
- Standortansprüche: frische tiefgründige sandige bis lehmige Böden silikatischer Ausgangsgesteine, kein Kalk, keine Staunässe
- Waldbauliche Eigenschaften: Flachwurzler, raschwüchsig, Halbschattbaumart, rohhumusbildend, hohe Masseleistung
- Gefahren oder Nachteile: sturmgefährdet, Verbiss, Schälen, Rotfäule (Kalkböden), Borkenkäfer, Hallimasch, Immissionsschäden, Streu
- Holzeigenschaften: weiß-gelblich, Weichholz, schwindet gering
- Holzverwendung: Bauholz, Papierherstellung, Dachstuhl, Jägerzaun, Spanplatten, Masten
Douglasie (Pseudotsuga menziesii)
- Anteil in %: 6
- Max. Alter: 700 Jahre
- Max. Höhe: 60 m
- Standortansprüche: gut durchlüftete, mäßig trockene Silikatböden, erträgt Sommertrockenheit, meidet Kalk
- Waldbauliche Eigenschaften: sehr raschwüchsig, Halblichtbaumart, geradschaftig, Wertästung, hohe Masseleistung
- Gefahren oder Nachteile: Verbiss, Schälen, Säbelwuchs, Totasterhalter, Phomopsis
- Holzeigenschaften: hart, witterungs-beständig, schwer zu nageln, rötlicher Kern
- Holzverwendung: Außenverbau, Fenster, Rammpfähle, Sperrholz
Europäische Lärche (Larix decidua)
- Anteil in %: 3
- Max. Alter: 500 Jahre
- Max. Höhe: 50 m
- Standortansprüche: sommerwarme, lufttrockene Klimalagen auf frischen und basenreichen Böden
- Waldbauliche Eigenschaften: frosthart, Lichtbaumart, Herz(Pfahl)wurzler, raschwüchsig
- Gefahren oder Nachteile: Fegen, Krebs (kalt-feuchte Lagen), Lärchenborkenkäfer
- Holzeigenschaften: rötliches Kernholz, härtestes Nadelholz, dauerhaft, elastisch
- Holzverwendung: Außenbereich, Wasserverbau, Wand- und Deckenverkleidung
Edelkastanie (Castanea sativa)
- Anteil in %: 1
- Max. Alter: 500 Jahre
- Max. Höhe: 35 m
- Standortansprüche: geringe Standortansprüche, spätfrostempfindlich, meidet Kalk
- Waldbauliche Eigenschaften: Tiefwurzler, Halbschattbaumart, raschwüchsig
- Gefahren oder Nachteile: Stockausschläge, Wasserreiser, Ringschäle, Rindenkrebs
- Holzeigenschaften: Dauerhaft, Gerbsäure, ähnlich Eiche
- Holzverwendung: Lawinenverbau, Palisaden, Brennholz
Weißtanne (Abies alba)
- Anteil in %: 1
- Max. Alter: 500 Jahre
- Max. Höhe: 65 m
- Standortansprüche: frische, nährstoffreiche Standorte, ausgeglichenes Klima, hohe Luftfeuchtigkeit
- Waldbauliche Eigenschaften: tiefer Pfahlwurzler, sehr frostempfindlich, sehr schattenertragend, hohe Masse- und Wertleistung
- Gefahren oder Nachteile: Verbiss, Schälen, Borken- und Rüsselkäfer, Nasskern, Immissionen
- Holzeigenschaften: ähnlich Fichte, kein Harz, gute Spaltbarkeit, starke Äste
- Holzverwendung: ähnlich Fichte, Dachschindeln, Zellstoff