Hochsitze, wie der hier am Wegesrand, weisen auf ein Jagdrevier hin. Diese sollen dem Jäger zum einen Deckung sowie Schutz vor der Witterung bieten, zum anderen erlangt der Jäger vom Hochsitz aus einen besseren Überblick, was ihm das Aufsuchen des Wildes erleichtert.
Doch was hat es überhaupt mit der Jagd auf sich bzw. aus welchen Gründen wird eigentlich gejagt? Sicher ist, dass die Jagd den Menschen seit Urzeiten begleitet. Mit zeitlich wechselndem Gewicht diente sie u.a. der Nahrungsbeschaffung, der Abwehr von Gefahren durch Raubtiere, der Befriedigung von Jagdlust, Beutegier und Prestigebedürfnis sowie als Status- und Machtsymbol.
Rothirsch – Der Rothirsch ist im mitteleuropäischen Raum eines der größten freilebenden Wildtiere. Das Geweih der männlichen Rothirsche ist als Jagdtrophäe sehr begehrt.
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Darüber hinaus kommt der Jagd, vor allem in der heutigen Zeit, eine wichtige ökologische Funktion zu. Der Wald, wie wir ihn heute kennen, unterscheidet sich deutlich von seinem Urzustand. Die über Jahrhunderte vom Menschen vorgenommenen Eingriffe in das Ökosystem Wald haben dieses stark verändert. Im Rahmen eines modernen Waldumbaus muss der Jäger vorerst als Regulator fungieren. Jagd bedeutet dabei aber nicht bloß töten, sondern auch hegen und erhalten, was wiederum dem Artenschutz zugutekommt.
Die Regulierung einiger Wildtierpopulationen ist eine zwingende Notwendigkeit, um durch Wild verursachte Beeinträchtigungen in der Land- und Forstwirtschaft zu reduzieren bzw. zu verhindern. Demzufolge dient die jährliche Beurteilung von Wildschäden durch die Jagdbehörde neben dem Erfassen des Wildbestands als Indikator für die Festlegung der Anzahl des Wildes, das in einem bestimmten Revier erlegt werden muss. Ohne diese Jagd könnten insbesondere die durch z.B. Wildverbiss oder Schälen verursachten Schäden an meist jungen Forstpflanzen zu hohen wirtschaftlichen, aber auch waldbaulichen Nachteilen führen.
Schälschäden – Durch das Abschälen der Rinde können Bäume sehr stark in ihrem Wert gemindert werden. Zusätzlich zu Vitalitäts- und Zuwachsverlusten, schaffen die Rindenverletzungen auch Eintrittspforten für Pilze und Bakterien.
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Die 20.000 privaten Jäger, die in Rheinland-Pfalz die Aufgabe der Jagd und Hege meist in ihrer Freizeit übernehmen, sind dazu angehalten so vorzugehen, dass ein an den landschaftlichen und landeskulturellen Verhältnissen angepasster, artenreicher und gesunder Wildbestand erreicht wird. Zu berücksichtigen sind dabei sowohl die, für zahlreich vorkommende Wildarten, festgelegten Jagdzeiten im Jahresverlauf als auch die Belange des Tierschutzes.