11 – Die Schanze am Humberg

Der Pfälzerwald war über Jahrhunderte hinweg immer wieder Schauplatz historischer Gefechte und Schlachten. Folglich ist es nicht verwunderlich, dass Verteidigungsanlagen aus den verschiedenen Epochen als sogenannte Bodendenkmale die Zeiten überdauert haben. Die im Wald an einigen Stellen erkennbaren Bodenverformungen können dabei auf das einstige Vorhandensein von vorgeschichtlichen, römischen und frühmittelalterlichen Anlagen, Erdwerken des Dreißigjährigen Krieges und der Revolutionskriege sowie auf Schützengräben und Bunker aus der Zeit des 2. Weltkrieges hinweisen.

Die hier auf dem Humberg feststellbare Unregelmäßigkeit des Bodens kann auf die Revolutionskriege zwischen 1792 und 1797 zurückgeführt werden. Die Konfliktparteien – die französische Revolutionsarmee sowie das österreichisch-preußisch-sächsische Bündnis – lieferten sich in diesem Zeitraum einen zähen Kampf in der Region. Zur zeitlich begrenzten Verteidigung oder Vereitelung eines Vorrückens des Gegners errichteten die Kriegsgegner zahlreiche Schanzanlagen. Diese wurden größtenteils immer wieder von den Truppen verlassen, von der Gegenseite in Anspruch genommen, zerstört, wieder aufgebaut oder gänzlich aufgegeben.

Im Umland von Kaiserslautern existierten von 1792 bis 1794 mehr als zwanzig solcher Anlagen, wobei sich eine davon auf der hier strategisch sinnvollen Anhöhe befand. Die noch relativ gut erhaltene halbkreisförmige Schanze hatte einen Durchmesser von 50 Metern und war wohl zur Absicherung eines Rückzuges gedacht.

Schanzenprofil des 18. Jahrhunderts
Bildquelle: HAUPTLORENZ, E. (2013): Die Schanzwerke der Revolutionskriege. In: Pfälzer Heimat (1), S. 13-21

Brustwehr = Erdanschüttung, die den Insassen einen unmittelbaren Schutz bzw. Deckung gewährleisten soll.
Berme
= Ebenes Stück Erde zwischen dem Wall und dem Graben, das einen zu hohen Druck auf die Eskarpe und folglich einen Zusammenbruch der Anlage verhindern soll.
Eskarpe = Mauer bzw. Wand, die den Graben stützt und hält.