Das Waldbild von heute lässt deutlich die leitende Hand des Försters erkennen. Denn der natürlich bei uns vorkommende Wald würde andere Zusammensetzungen der Baumarten aufweisen. Wenn man unter den jetzigen Umweltbedingungen den menschlichen Einfluss ausschließen würde, so könnte sich im Pfälzwerwald im Laufe der Zeit ein Hainsimsen-Buchenwald ausbilden, denn die Buche ist unter diesen Standortbedingungen den anderen Baumarten in Bezug auf Wuchsleistung und Durchsetzungskraft überlegen.
Vor ca. 12.000 Jahren endete in Europa die letzte Eiszeit. Das Gebiet des Pfälzerwaldes war nicht mit Gletschern bedeckt gewesen. Dennoch waren die meisten Pflanzen durch das kalte Klima vertrieben worden. Eine Art baumlose Tundrenvegetation, wie sie heute noch in Nordsibirien vorkommt, herrschte vor. Durch das milder werdende Klima konnten nach und nach die konkurrenzstärksten Baumarten von Süden her wieder nach Deutschland einwandern. Vor 4.500 Jahren herrschte im Pfälzerwald ein Eichenmischwald vor, der neben der Traubeneiche vor allem noch Rotbuche, Winterlinde, Eschen und Ulmen aufwies. Um Christi Geburt konnte sich die Buche immer mehr behaupten und da der Pfälzerwald bis ins Mittelalter nur spärlich besiedelt war, konnte sich diese mit bis zu 50 Prozentanteilen an allen Baumarten durchsetzen. Erst in der hochmittelalterlichen Rodungsperiode (bis etwa 1450 n. Chr.) wurde der anthropogene Einfluss deutlicher. Rotbuchen und Kiefern wurden gerodet, um die Traubeneiche als Waldweidebaum (Eichelmast) zu fördern. Der in dieser Zeit stattfindende Landausbau führte auch zum Anstieg der Ackerflächen, die man für den zunehmenden Getreideanbau benötigte. Der anthropogene Nutzungsdruck nahm von ca. 1450 (spätmittelalterliche Wüstungsphase) bis zum Dreißigjährigen Krieg wieder deutlich ab, was zur Regeneration der Buchenbestände führte. Ab 1650 brachte eine erneute Änderung in der Landnutzung und die Köhlerei wiederum einen Rückgang der Rotbuchen und einen Anstieg der Traubeneichen. Mit dem ausgehenden 18. Jahrhundert veränderte sich das Waldbild des Pfälzerwaldes zusehends. Das Einsetzen der Forstwirtschaft brachte Baumarten, die nur vereinzelt und auf Sonderstandorten zu finden waren (Waldkiefer) zur stärkeren Verbreitung und Baumarten, welche im Pfälzerwald bisher nicht vorkamen (Rotfichte, Weißtanne, Lärche, Strobe und Douglasie) zum großflächigen Anbau. So wurden z.B. um 1770 im Forstamt Johanniskreuz die ersten Kiefern angepflanzt und bis 1790 großflächig noch Lärche und Fichte angesät. Ab dem Ende des 19. Jahrhunderts tritt noch die Douglasie hinzu. Der heutige Pfälzerwald mit Rotbuche, Waldkiefer, Traubeneiche, Rotfichte, Douglasie, Europäische Lärche, Edelkastanie und Weißtanne ist also einer geregelten Fortwirtschaft zu verdanken.
Dabei unterliegt der Bestand neben standörtlichen Gegebenheiten (Gestein, Klima, Boden, Wasserhaushalt) auch wirtschaftlichen Interessen (Ertrag, Nachfrage). So hat sich nicht zuletzt auch wegen veränderten ökologischen Einstellungen der Kiefernanteil in den letzten 25 Jahren von 49% auf 34% verringert.
1959 erfolgte die Gründung des Naturparks Pfälzerwald. 1993 wurde das Gebiet wegen seines besonderen Vorbild- und Modellcharakters als Biosphärenreservat von der UNESCO anerkannt. Seit dem Jahr 1998 ist er der deutsche Teil des grenzüberschreitenden deutsch-französischen Biosphärenreservats Pfälzerwald-Nordvogesen. Ein Biosphärenreservat wird in drei Zonen mit unterschiedlichen Schutzzwecken unterteilt: Kern-, Pflege- und Entwicklungszonen. Das Wandern im “herrschaftlichen” Hochspeyer befindet sich in seiner Gänze im Bereiche einer von zehn Pflegezonen im Pfälzerwald. Hier steht die Erhaltung der Kulturlandschaft mit Umweltbeobachtung und Umweltbildung im Vordergrund.