8 – Mitteleck Sohl

Daniel Häberle, Geograph und Pfälzer Landeskundler, wurde er am 8. Mai 1864 als Sohn eines Gutsbesitzers auf dem Daubenbornerhof, welcher nur etwa 3 km nordwestlich von Hochspeyer liegt, geboren. Von ihm stammt der 1934 veröffentlichte Aufsatz „Von den Suhlen (Sohlen) im Pfälzerwald“.

Als Suhle oder Sohle wird ein natürliches oder künstlich angelegtes schlammiges Wasserloch bzw. ein Tümpel bezeichnet, in dem sich Rot- und Schwarzwild suhlen (baden). Es leitet sich vom althochdeutschen „sullen“ ab, was so viel wie „beschmutzen“ bedeutet. Besonders bei trockenem und heißem Wetter werden sie von Hirschen und Wildschweinen zur Körperpflege und Wärmeregulation aufgesucht. Von Hirschen wird die Suhle zuerst mit den Hufen zu einer Schlammpackung geschlagen, sich anschließend hineingelegt und vollständig darin gewälzt. Wildschweine hingegen haben die Angewohnheit sich nicht gänzlich darin zu suhlen. Ein schmaler Streifen auf dem Rückgrat (Kamm) bleibt trocken. Das sich Wälzen im Schlamm sorgt dafür, dass sich die Schlammpackung das Haarkleid der Tiere bedeckt. Dies bewirkt, dass der Schlamm trocknet und verkrustet. Die empfindliche und gerade im Sommer nicht so dicht behaarte Haut wird so besser vor lästigen, beißenden Insekten wie Zecken, Flöhen, Mücken, Fliegen oder Bremsen geschützt.

Im direkten Umfeld der Suhlen finden sich die sog. Malbäume, an denen sich sowohl das Rot- als auch das Schwarzwild nach dem Schlammbad reibt und scheuert, um sich von Ungeziefer zu befreien. Malbäume sind an dem abgescheuerten Schlamm, der später antrocknet, leicht zu erkennen. Der Jäger nutzt solche Scheuermarkierung, um an Hand der Höhe auf die Stärke des Wildes zu schließen.

Natürliche Still– oder Stehgewässer kommen im Pfälzerwald nur in Form von kleinen Suhlen bzw. Sohlen, Moorseen, Auetümpeln oder Tümpelquellen vor. Deshalb sind sie als Wassertränke für das Wild und als Standorte für wasserliebende Pflanzenarten von besonderer Wichtigkeit.