Farben des Buntsandsteins
Welche Ursachen haben die verschiedenen Färbungen im Buntsandstein?
Der Buntsandstein ist gekennzeichnet durch verschiedene Farben der Sandsteine. Unter „bunt“ ist dabei vor allem das Spektrum der verschiedenen Rottöne zu verstehen. Dies ist auch die Färbung, die an den Felspartien der Trifels-Schichten (siehe Tafel 1 „Geologische Grundlagen“) vorherrscht. Der rote Farbton des Buntsandsteins ist bereits bei seiner Bildung vor 251 bis 243 Millionen Jahren entstanden. Es handelt sich dabei um das rote Eisenoxid Hämatit (Fe2O3), das nur unter trocken-heißen Klimabedingungen gebildet werden kann. Verallgemeinert entsteht das Bild eines rostigen Eisennagels.
Dieser Hämatit (Roteisenstein) überzieht als roter Überzug (rötlich bis violettrot) die Quarzkörner (Hämatitumhüllungen, Hämatithäutchen). Die Quarzkörner, die den überwiegenden Hauptgemengeteil des Buntsandsteins ausmachen, wären in reiner Form hellgrau bis weiß. Quarz (SiO2) besteht aus den beiden häufigsten Elementen der Erdkruste, Silizium (Si) und Sauerstoff (O). Hinzu kommt ein Eisenhydroxid, der Limonit (Brauneisenstein, FeOOH), der gelbliche Farbtöne (gelb bis gelbbraun) hervorruft. Dieses Eisenmineral kann auch in unserer Klimazone gebildet werden. Die rötlichbraunen Farben dominieren das Erscheinungsbild einer Felswand aus Buntsandstein. Hier und da werden sie jedoch durch Schichten unterbrochen, die eine hellgelbe bis weißliche Farbe aufweisen. Zwei unterschiedliche Entstehungsbedingungen sind dabei denkbar. Zum einen kann in geeigneten Schichten warmes Wasser eindringen und die färbenden Eisenbestandteile herauslösen und abführen (hydrothermale Bleichung). Zum anderen kommen zwischen den roten Flussablagerungen (siehe Tafel 1 „Geologische Grundlagen“) auch Windablagerungen vor. Diese Dünensande sind heller als fluviatile Ablagerungen, da die Hämatitumhüllungen der Quarzsande beim Transport durch die Luft stärker abgerieben werden und so die ursprüngliche Quarzfarbe zum Vorschein kommt.
Neben geröllfreien Abschnitten kommen gelegentlich Schichten mit Kieselsteinen (siehe Tafel 4 „Verwitterungsformen und Schichtungen“) vor. Auch hier haben wir ein weites Spektrum an Farben. Weißlich erscheinen Milchquarzgerölle, auch kommen Quarzit (weiß oder durch verschiedene mineralische Beimengungen auch grau, braun oder rötlich) und Tonbruchstücke (meist gelb bis rotbraun) vor. Seltener sind auch dunkle vulkanische Gesteine, schwarze bis rote Kieselschiefer und auch schwarz gesprenkelte Granitgerölle beteiligt.
An einigen Gesteinspartien zeigt sich zudem eine schwarze, harte Gesteinskruste. Hervorgerufen wird diese durch Eisen- und Manganoxide, die vorher im Inneren des Gesteinsverbandes herausgelöst, an die Gesteinsoberfläche transportiert und dort nach Verdunstung des Wasseranteils abgelagert wurden.
An anderen Stellen können wiederum auch weiße Salzausblühungen beobachtet werden. Das Salz wurde aus dem Buntsandstein herausgelöst und an der Gesteinsoberfläche nach Wasserverlust abgelagert. Zu finden sind Gips [Kalziumsulfat Ca(SO)4], Sylvin [Kaliumchlorid KCl] oder Alaun [Kaliumaluminiumsulfat KAl(SO4)2].
Weiterführende Literatur:
GEIGER, M. (2012): Bad Dürkheim und Leistadt: Buntsandstein-Steinbrüche.- GEIGER, M. (Hrsg. 2012): Die Landschaften um Bad Dürkheim. Landau, S. 20–25.
GEIGER, M. (1987): Der Pfälzerwald im geographischen Überblick.- In: GEIGER, M./PREUß, G./ROTHENBERGER, K.-H. (Hrsg. 1987): Der Pfälzerwald — Porträt einer Landschaft. Landau, S. 9–58.
SCHMIDKONZ, B. (2015): Buntsandstein – zur Chemie seiner Farben.- In: GEIGER, M. (Hrsg. 2015): Das Felsenland im Wasgau — ein Geo- und Bildführer. Landau, S. 32–37.